Svenja in Namibia

Hey Hey,

Wer bin ich und warum bin ich hier?

Ich bin Svenja und 19 Jahre alt. Nach meinem Abitur 2022 wollte ich eigentlich direkt Grundschullehramt studieren. Aber ich wollte auch reisen und eine Auszeit vom lernen nehmen. Nach ausführlicher Recherche habe ich mich dafür entschieden einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen.

Gesagt getan. Ich entdeckte immer mehr Gründe, warum ein Freiwilligendienst im Ausland zu mir passt und habe auch mit mundus Eine Welt e.V. die perfekte Einsatzstelle gefunden: Oshipeto/Namibia.

Ich kann Kinder unterrichten und somit schauen, ob der Job Grundschullehrerin wirklich zu mir passt. In den Ferien kann ich reisen und neue Orte entdecken. Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe.

Nun möchte ich euch gerne ein bisschen mehr zu meiner Einsatzstelle und meinen persönlichen Erfahrungen erzählen:

Wo bin ich hier?

Meine Einsatzstelle, Oshipeto, liegt im Norden von Namibia und wortwörtlich mitten im Busch. Hier wurden wir super, super herzlich aufgenommen. Jedoch war es zunächst nicht einfach sich einzugewöhnen, da sich das Leben hier komplett von dem in Deutschland unterscheidet. Doch mit der Zeit kam ich immer mehr in die Kultur rein, der Unterricht klappte ziemlich gut und auch das Verhältnis zu den anderen Lehrern wurde immer besser.

Wie sieht mein Alltag aus?

Vormittags unterrichte ich die Klassen 1 bis 3 in Kunst, Sport und Deutsch. Das klappt mal besser, mal nicht so gut. Aber das ist ja ganz natürlich. Man arbeitet ja schließlich mit Kindern. Auch das Schulsystem unterscheidet sich in vielen Bereichen, wie zum Beispiel in den Disziplinarmethoden.

Nachmittags ist man in seiner Freizeitgestaltung ziemlich offen. Man kann sich, wenn man möchte, Zeit für sich nehmen oder raus zu den Kindern gehen. Ich persönlich nehme oft einen Ball und eine Musikbox mit, zum Fußball spielen und zum Tanzen.

Abends esse ich immer zusammen mit den anderen Lehrern und bereite dann noch den Unterricht für den nächsten Tag vor.

Was war eine Herausforderung?

Natürlich steht man, wenn man einen Freiwilligendienst antritt, vor vielen verschiedenen Herausforderungen. Den Alltag zu strukturieren und dabei nicht in jedes Fettnäpfchen zu treten, welches einem eine unbekannte Kultur bietet.

Für mich war jedoch die größte Herausforderung, dass ich mich nach der Hälfte nochmal auf eine neue Situation einstellen musste. Meine Mitfreiwillige musste aufgrund von gesundheitlichen Gründen ihren Freiwilligendienst abbrechen. Danach war ich überall auf mich alleine gestellt. Sei es Unterricht planen, unterrichten oder dem Versuch allen Kindern gerecht zu werden. Das war wie ein komplett neuer Anfang. Jedoch ging es auch hier wieder bergauf. Ich habe inzwischen ein noch besseres Verhältnis zu den Lehrern aufgebaut und konnte nochmal tiefer in die neue Kultur eintauchen.

Was waren meine schönsten Erlebnisse?

Das zu sagen ist absolut nicht einfach, da es einfach so unglaublich viele schöne Erlebnisse gab. So zähle ich generell die Zeit mit den Kindern und vor allem das Fußballspielen dazu, da ich dadurch den ersten engeren Kontakt zu den Kindern bekam.

Auf meinen Reisen durfte ich unglaublich tolle Erfahrungen machen und viele neue Leute kennenlernen.

Wir waren auch Gäste auf der Hochzeit einer Lehrerin, für die wir uns extra traditionelle Kleidung gekauft haben.

Ein Ereignis ist mir jedoch absolut in Erinnerung geblieben. Wir haben eine Mutter eines Schülers im Krankenhaus besucht, da sie ein Kind bekommen hat. Ich durfte den dritten Namen des Kindes wählen. Das hat mich so tief berührt und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Was hat der Freiwilligendienst mir gebracht?

Das ist so einiges. Ich durfte die einzigartige und unvergessliche Erfahrung machen, eine neue Kultur kennenzulernen. Man wächst an seinen Herausforderungen, wird selbstsicherer und selbständiger. Ich durfte neue Menschen kennenlernen und Freundschaften knüpfen. Außerdem konnte ich durch den täglichen Gebrauch mein Englisch verbessern.

Was ich euch noch sagen möchte:

Wenn ihr auch überlegt einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen… MACHT ES! Ihr werdet es nicht bereuen und an allen Erfahrungen (auch den negativen) wachsen.

Enda nawa, Eure Svenja