Jannis in Bosnien-Herzegowina

Zdravo, ich heiße Jannis, bin 18 Jahre alt  und absolviere seit September 2024 gemeinsam mit drei weiteren deutschen Freiwilligen meinen Freiwilligendienst in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Meine Haupteinsatzstelle hier ist das katholische Jugendzentrum Ivan Pavao II (übrigens der kroatische Name für Papst Johannes Paul II.). Im Jugendzentrum ist kaum ein Tag wie der andere und so ist auch mein Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Mal helfe ich in der Küche, beim Hausmeister oder im hauseigenen Restaurant aus, oft arbeite ich auch mit verschiedenen Kindern- und Jugendgruppen, die vor allem an den Wochenenden für diverse Camps bzw. Seminare ins Zentrum kommen. Ich begleite beispielsweise eine Seminarreihe zum Thema „Jugend und Demokratie“ und hatte hier bereits die Möglichkeit, eigene Workshops durchzuführen, zwei meiner Mitfreiwilligen waren dagegen bei einem Sportcamp tätig. Die einzelnen Tätigkeitsbereiche richten sich also , soweit wie möglich, nach unseren persönlichen Interessensgebieten.

 Auch abseits der Arbeit an sich ist das Jugendzentrum eine sehr angenehme Einsatzstelle: Meine Kolleg*innen sind alle sehr nett, die Kommunikation ist gut auf Deutsch oder Englisch möglich, es finden regelmäßig Events für die Mitarbeitenden statt (zum Beispiel Filmabende, verschieden Feiern oder ein Maskenball zu Karneval), wir können täglich und auch außerhalb der Arbeitszeiten zum Mittagessen kommen und wir können das im Jugendzentrum untergebrachte und zeimlich gut ausgestattete Fitnessstudio kostenlos nutzen.

Neben dem Jungendzentrum bin ich noch in zwei weiteren Einsatzstellen regelmäßig tätig.

Erstens helfe ich bei „Oaza“, einem Verein für Menschen mit Behinderung. Die Teilnehmenden treffen sich normalerweise jede Woche an mehreren Vormittagen. Bei diesen Treffen wird oft gebastelt, Musik gemacht oder einfach mal ein kleines Käffchen getrunken. Gelegentlich finden auch Ausflüge oder verschiedene Sportveranstaltungen statt. Auch hier macht die Arbeit echt Spaß, die Aktionen sind meistens sehr cool und die Teilnehmenden sympathisch.  Besonders in den ersten Monaten ist mir allerdings die Verständigung mit den Teilnehmenden teilweise etwas schwer gefallen, gleichzeitig konnte ich so meine Sprachkenntnisse gut erproben und verbessern.

Zum Zweiten arbeite ich manchmal bei der Hilfsorganisation Pomozi.ba. Hier besteht meine Aufgabe darin, Sachspenden (meistens Kleidung) zu sortieren.

 

Ich kann diesen kurzen Bericht nicht guten Gewissens abschließen, ohne zumindest einmal von Sarajevo an sich zu schwärmen. Hier also noch einige Dinge, die ich persönlich an dieser Stadt liebe:

 

  1. Die wunderschöne Altstadt mit ihrer osmanischen Architektur und allerlei netten Cafés 
  2. Die vielen schönen Wandermöglichkeiten in den Bergen im direkten Umland der Stadt
  3. Viele coole Kulturangebote, unter anderem ein jährliches internationales Filmfestival. Und auch abseits davon gibt es hier eine schöne Kinokultur, zumal alles auf Englisch läuft.
  4. Die leidenschaftliche Fußball- beziehungsweise Sportkultur
  5. Die kulinarische Vielfalt
  6. Die spannende und reichhaltige Stadtgeschichte
  7. Die große und sehr diverse internationale Community
  8. Das tolle Nachtleben

Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck von meiner Arbeit und meinem Leben hier in Sarajevo vermitteln.